Nach wieder 1 Jahr Vorbereitungszeit sind wir im September 2009 dann wieder zurück nach Pereira geflogen. Unsere Idee war, eine Firma zu gründen,
CAFETERATOURS. Die Webseite hatte ich schon angefangen, natürlich fehlten uns ALLE Grundlagen. Wir hatten NUR die Idee, den Entwurf der Webseite, sprachen nicht spanisch. Kannte gerade mal einen
kleinen Ausschnitt um Pereira. Also ein Unterfangen ins Blaue.
Die Idee war, etwas im Tourismus auf die Beine zu stellen. Etwas, was es bisher in dieser Form in Kolumbien nicht gab. Einen Tourismus, der sich auf die Wünsche der Reisenden, wir sahen sie als
Gäste an, spezialisiert.
Wir hatten nie im Tourismus gelernt, gearbeitet. Sondern nur die Vorstellung, wie WIR gern reisen würden. Abseits des Massentourismus, individuell auf die Wünsche von uns ausgerichtet.
Und genau das, nicht verkaufen, sondern anbieten, war eine Herausforderung.
Nun hatten wir den Plan, dieses Mal nicht im Hotel, sondern bei Kolumbianern zu übernachten. Hmm, kein spanisch, keine Ahnung wie anstellen. Aber, wenn man etwas unbedingt will, gehen Türen auf.
So hatte ich mich Mitte April 2009 bei Couchsurfing angemeldet. Zufall oder Schicksal, da gab es ein Mädchen, Alexa, welches sich 2 Wochen zuvor auch eingetragen
hatte. Also Übersetzungsprogramm genommen und angeschrieben. Es fing ziemlich zögerlich an. Wir wollten bei ihr übernachten, sie willigte ein.
Als wir jedoch davon sprachen, dass wir nach Kolumbien ziehen möchten, die Idee mit Cafeteratours hatten, sie im Tourismus arbeitete, ging richtig eine Welle los. Wir freuten uns jemand gefunden
zu haben, sie freute sich, etwas Neues mit uns machen zu können.
Durch verschiedene deutsche Kontakte die wir durch unsere Recherchen hatten, wurden wir doch immer wieder gewarnt. Vorsicht, nichts mit Kolumbianern machen. Für uns stellte sich im Laufe der Zeit nicht nur bei Alexa heraus, besser ist, nichts mit Deutschen zu machen.
Wir beschnupperten uns 2 Wochen, stellten fest, wir passen zu Alexa, sie passt zu uns. Alexa konnte gut englisch, so dass Benita mit ihr alles auf englisch klärte. Meine Sprachkenntnisse sind sogar heute noch, eher eine Traurigkeit. Mein Hirn ist doch eher der Mathematiker und Logiker.
Blieb noch eine Woche zur Gründung der Firma. NIE IM LEBEN hätten wir das ohne Alexa geschafft. Wobei die Hilfe der Behörden einfach klasse war. Und nach 5 Tagen schon hatten wir alles geschafft.
Denn ich musste zurück nach Deutschland, meine Arbeit wartete. Noch.
Benita wollte bis Mitte Dezember bleiben, um das Leben kennenzulernen. Es war ja alles fremd. Ist Kolumbien wirklich der richtige Weg für uns? Der Plan war, dass Benita sich das reale Leben
anschaut. Damit wir wenn notwendig, noch den Rückzug antreten könnten. Aber schon nach 2 Wochen sagte sie, ich bleibe hier. Für immer.
Sie hat in der Zeit bis Mitte Dezember zusammen mit Alexa nicht nur die Umgebung erkundet, sondern war auch am Lago Calima, in der Tatacoa-Wüste, in San Agustin.
Für mich ging alles seinen Gang in Deutschland. Arbeit zu Februar 2010 kündigen, Haushalts-auflösung, alles mögliche kündigen, Verträge usw. Benita kam dann Mitte Dezember, den Rest Umzug
organisieren.
Verrückt waren die letzten Wochen in meiner Firma. Wir waren ein kleines Team von 12 Leutchen. 4 Kollegen haben kaum noch mit mir gesprochen, weil ich nach Kolumbien wollte. Da weiß man dann genau, schnell weg hier...
Ein Rückblick
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