2014 - wir lernten Fernando kennen

Das Jahr 2014 erhöhte unseren Arbeitsaufwand auf 47 Reisen und Touren. Die eine oder andere Reise kam dann auf Gründen von Krankheit unserer Gäste nicht zu Stande. Die Arbeit an der Organisation blieb jedoch. So wurde unsere Zeit immer knapper. Dazu begann ich, auch eine spanische und englischsprachige Seite zu machen. Man weiß ja nie.

 

Ein wichtiges Kennenlernen hatten wir auf einer Erkundungstour rund um Marsella. Mit Julian, einem Guide erkundeten wir die Gegend. Unser Ziel war, eine Jeeptour zu kreieren, die uns auch auf eine Finca führt, die Kakao und Früchte anbaute. Und so lernten wir Luis Fernando Velez kennen. Vorher waren wir mit Julian noch am Rio Cauca unterwegs. 

 

Es war "Liebe auf den ersten Blick". Die Finca, weit abgelegen, der Weg dorthin abenteuerlich, Fernando ein Unikum. Er hatte 4 Wochen Zeit, unsere Vorstellungen für eine Frutastour umzusetzen. Er baute einen Kiosk, eine Überdachung wo wir essen konnten, er bereitete einen Schokoladenprozess vor und legte einen Sendero innerhalb seines Grundstückes an.

Er hatte alle Versprechungen gehalten! Das war nicht unbedingt üblich in Kolumbien.

 

Auch eine Pferdetour erkundeten wir im Hotel Los Lagos in Marsella.

 

Es blieb auch die Zeit für 2 Reisen in diesem Jahr. Im Mai ging es nach Capurgana. Es war dann doch eher eine kleine Abenteuerreise. Wir hatten uns etwas abseits bei  einem Deutschen (Lothar) etwas herausgesucht.
Unser Flug ging von Pereira über Medellin damals noch mit der ADA nach Acandí. Da fing es schon an, der Transfer vom Flugplatz war noch lustig. Mit dem Pferdewagen ging es ins Dorf zum Liegeplatz der Boote. Wir suchten uns ein Boot, welches nach Capurgana fuhr. Zumindest waren dieses Mal nur Passagiere drauf, keine Hühner oder Ziegen :-)

 

Unterwegs stiegen wir an der Bahia de Aguacate aus, wo Lothar schon auf uns wartete. Über einen kleinen Berg durch ein Stück Dschungel kamen wir dann nach ca. 800 m an seinem Hotel an. Er hatte mehrere Cabañas auf seinem Grundstück stehen. Eigentlich war unser Anliegen eine Erkundungsreise, um dieses Ziel einmal in unser Programm aufnehmen zu können. Recht schnell war klar, das wird wohl nix.

 

Trotzdem verbrachten wir eine schöne Zeit bei Lothar, direkt neben der Cabana liefen immer rote und gelbe Pfeilgiftfrösche herum. Lothar war ein guter Koch, das Essen bestens.

Mit Baden war fast nix. Überall am Strand lag Plastikmüll, einen schönen Strand gab es bei Lothar ebenso nicht.

 

Mit einem Boot ließen wir uns dann einmal nach Sapzurro fahren. Über einen kleinen Berg kam man dann nach Panama, zum Dorf La Miel. Dort sollte es einen schönen Strand geben...

Naja, schon bei den ersten Häusern dröhnten aus 2m Boxen sowas wie Musik. Wir hatten auch nicht unbedingt das beste Wetter und auch dieser Strand war nicht mit Sauberkeit gesegnet.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Stopp in Capurgana. Ok, war ganz nett. Aber mir war klar, wenn ICH Präsident wäre, diese Menschen hier würden von mir keine staatliche Hilfe bekommen. Da hat man sofort gesehen, es wurde mal investiert und dann lässt man alles zerfallen.
Nur ein Haus war wirklich herrlich hergerichtet. Wir haben dann gefragt, wem das gehört. Einem Paisa aus Medellin...
Die Paisas, sind in Antioquia und der Kaffeeregion sowas wie die Schwaben in Deutschland. Schaffe, schaffe, Häusle baue.
Ansonsten ist die „Arbeit“ der vorwiegend Schwarzen eher mit Musik hören, abhängen und etwas Fischfang gefüllt. Aber ok, sie leben ihre Art. Wer damit klar kommt, auch das ist eine Lebenseinstellung.

 

Nach einer Woche ging es dann zurück. Mit Boot, Pferdefuhrwerk und Flieger nach Pereira. Das war der Plan.
Lothar brachte uns an den Bootssteg, von weit weg zogen dicke Wolken auf. Es sah nach Regen aus, das Meer war wild. Wellen von 1,50 m...
Das Boot legte an und Plätze waren nur noch vorn an der Spitze frei. Wer sich etwas auskennt weiß, bei Wellengang die „besten“ Plätze. In Kolumbien kennt man keine Angst, deshalb jagt man auch über solche Wellen mit Volldampf. Das erste Mal im Leben hatte ich Angst, mein Rücken tat nach der Fahrt noch viele Wochen weh.


Kurz vor Acandí kam dann der Regen. Es hat geschüttet.

Das Boot hatte natürlich kein Dach. Völlig durchnässt erreichten wir das Dorf und wollten, nachdem wir notdürftig ein paar Sachen gewechselt hatten, zum Flugplatz. Tja, Pech gehabt, bei diesem Wetter gibt es keine Flüge.

Nach vielem hin und her laufen fanden wir ein letztes Zimmer in einer Unterkunft. Der Flug sagte man uns, geht den nächsten Tag.

 

Auch DAS ist Kolumbien, zumal, wenn man in Gegenden wie am Pazifik oder in diesem Fall nahe Panama im Darien unterwegs ist.

Naja, wir sind dann wieder gut mit viel Abenteuererfahrung in Pereira angekommen.

 

San Andres, die Zweite. Im September sind wir dann wieder nach San Andres geflogen. Das erste Mal hatte uns gut gefallen, wir wollten wissen, ist beim zweiten Mal die Insel immer noch ein Traum? Insgesamt waren wir bis heute (2024) 7 Mal auf der Insel, davon dann auch 2 Mal auf Providencia.

 

Das Visa Residente haben wir dann nach 5 Jahren Kolumbien im Oktober in Bogota abholen können. Es war geschafft! Nun ist  es nur noch eine reine Formalität, verbunden mit etwas Geld für den Staat, alle 5 Jahre mindestens die Cedula zu erneuern. Die Visabestimmungen können sich jedoch ändern.

 

Was mir gerade auffällt, nicht nur dieses Jahr kann ich alle Erlebnisse beschreiben. Wir haben auch wieder Kinderausflüge durchgeführt, haben wieder viel erkundet, Benita ist auch mal allein mit dem Bus los und hat Dörfer besucht. Reell betrachtet, hätten wir für fast jedes Jahr ein Taschenbuch schreiben können...

                                                                                                                                                                           < >

Kommentar schreiben

Kommentare: 0